Sozial­demo­kratische Politik

In einer Demokratie ist es wichtig, dass wir eine Wahl zwischen unterschiedlichen Optionen haben. Aber es ist auch wichtig, dass wir uns mit anderen zusammentun, die unsere Interessen, Ideen und Haltung teilen. Für mich ist das die SPD.

Ich bin mit 17 Jahren in die SPD eingetreten, habe dort an verschiedenen Stellen mitgearbeitet: habe geworben und gestritten, gekleistert und gespendet, mitgefiebert und auch schon mein Gesicht auf Plakate drucken lassen. Ich habe an Vorschlägen mitgewirkt, die Wirklichkeit geworden sind und habe daran gearbeitet, dass Fehler überwunden wurden – nicht immer war ich erfolgreich. Ich habe sehr viel gelernt über das Leben unterschiedlichster Menschen, über unser Gemeinwesen und seine Regeln.

Heute habe ich kaum herausgehobene Ämter in meiner Partei. Ich bin stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in München, Schriftführer der SPD-Gliederung in meinem Bundeswahlkreis und Beisitzer meines Ortsvereinsvorstands auf der Schwanthaler Höhe.

Ich habe einige meiner liebsten Menschen über die Politik kennengelernt und dort auch meine bittersten Niederlagen erlebt. Gerade wegen des hohen Anspruchs der Sozialdemokratie an eine gute Politik, gibt es vermutlich wenige Menschen in der SPD, die nicht auch schon sehr an ihrer Partei gelitten haben. Dazu gehöre ich auch. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen dieser Partei den Rücken zu kehren. Mich halten die hohen Forderungen nach Gerechtigkeit, Freiheit und Solidarität in einer friedlichen und intakten Welt. Diese Aufgaben sind so schwierig, dass ich nicht glaube, dass es gelingen kann sie durchzusetzen mit einer Abspaltung der sozialdemokratischen Bewegung oder gar ganz alleine.

Wie können Sie die SPD unterstützen?

  • Beschäftigen Sie sich mit dem Programm und dem Personal der SPD.
  • Reden Sie mit Vertreterinnen und Vertretern der SPD darüber, was Ihnen gefällt (und was Ihnen nicht gefällt) an unseren Vorschlägen.
  • Gehen Sie zu den Veranstaltungen der SPD – ob Bürgergespräch, Sommerfest oder Stadtteilrundgang.
  • Geben Sie der SPD und ihren Kandidierenden Ihre Stimme bei Wahlen, Abstimmungen und Volksbegehren.
  • Reihen Sie sich bei Demonstrationen ein, zu denen die SPD aufruft – häufig im Bündnis mit anderen Parteien und Organisationen: beispielsweise für soziale Gerechtigkeit oder eine saubere Umwelt, gegen Faschismus und auch Seit‘ an Seit‘ mit der Gewerkschaftsbewegung am ersten Mai.
  • Unterstützen Sie die SPD mit einer Geldspende – kleinere Parteispenden können Ihre Steuerschuld um die Hälfte des Spendenbetrags mindern.
  • Reden Sie mit anderen Menschen über die Ideen und Leute der SPD, überzeugen Sie diese sich mit der SPD zu beschäftigen und sie vielleicht auch zu wählen.
  • Äußern Sie sich öffentlich (bei Veranstaltungen, in Leserbriefen oder auf Social Media) zu den Themen der SPD und sagen Sie ruhig auch, was wir gut gemacht haben.

Besonders gut geht das natürlich auch als SPD-Mitglied.

Jetzt sind wir dann auch per Du, denn das ist bei uns so üblich, weil wir in der egalitären Tradition der Arbeiterinnen und Arbeiter stehen.

  • Werde SPD-Mitglied und damit Teil der ältesten Partei unseres Landes – der Beitrag ist abhängig von Deinem Einkommen (dessen Höhe Du selbst angibst) und wird steuerlich wie eine Parteispende behandelt. Sie ist eine sehr große Organisation mit vielen Menschen – nicht alle sind sympathisch (aber es ist meist möglich, sich die Gruppe herauszusuchen in der man arbeitet und sich so aus dem Weg zu gehen)
  • Engagiere Dich im SPD-Wahlkampf: Beim Verteilen von Werbematerialien, bei Veranstaltungen oder ganz klassisch, beim Kleben von Plakaten. Gerade der Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern ist unheimlich spannend, lehrreich, manchmal absurd und nur selten wirklich unangenehm. Ich persönlich finde es außerdem gut beim Kleistern oder Stühleschleppen auch körperlich zu arbeiten.
  • Gestalte unser Programm mit – selbst die kleinste Einheit der SPD (Ortsverein oder Sektion) kann Anträge bis zum Bundesparteitag stellen. In der kreativen Auseinandersetzung mit politischen Problemen Deiner Gemeinde, Deines Landes und der Welt lernst Du viel darüber welche unterschiedlichen Interessen es gibt und wie es gelingen kann diese zusammenzubringen.
  • Übernimm selbst Verantwortung innerhalb der SPD. Die meiste Arbeit der SPD findet in den Vorständen der Gliederungen und Arbeitskreise statt, diese werden regelmäßig neu gewählt und können Unterstützung brauchen.
  • Stelle Dich selbst zur Wahl als Kandidatin oder Kandidat der Sozialdemokratie – gerade in der Kommunalpolitik braucht die SPD Menschen, die ihr ein Gesicht geben.

Ein Wort zu parteiinternen Wahlen: Nicht jede Wahl hat  Gegenkandidaturen und wenn doch – es ist keine Schande fair zu unterliegen. Wer eine Chance haben will, sollte sich überlegen, wie andere die eigene Kandidatur bewerten. Auch wenn es hart sein kann, dass Feedback der anderen Parteimitglieder in einer geheimen Wahl ist sehr ehrlich. Wer gewinnen will, spricht also vorher mit denen, die die Stimmen abgeben und natürlich auch mit anderen potenziellen Kandidierenden.

Ist die SPD die richtige Partei?

Es gibt ganz unterschiedliche Gründe sich in einer Partei zu engagieren. Ich mache das, weil ich glaube, dass die Sozialdemokratie, die Interessen der richtigen Menschen vertritt und damit dazu beiträgt, dass die Gesellschaft gerechter, freier und solidarischer wird.

  • Wessen Wohlstand von der eigenen Arbeit abhängt oder wer auf Zahlungen der öffentlichen Hand angewiesen ist, für deren gutes Leben kämpft die SPD. Wir wissen, dass wir unsere Interessen nur gemeinsam vertreten können.
  • Wer den eigenen Wohlstand ererbt, gewonnen oder durch Vermögenserträge erwirtschaftet hat, aber wem bewusst ist, dass zu einem guten Leben dazugehört, dass die anderen Menschen auch eine Chance auf ein gutes Leben haben, kann solidarischer Teil unserer Bewegung und die Interessen der Gemeinschaft vertreten.

Mir ist klar, dass die von mir beschriebene Gruppe sehr divers ist und an vielen Stellen nicht die gleichen Interessen hat. Ich glaube aber, dass diese Interessen besser vertreten werden, wenn wir zusammenarbeiten als, wenn wir uns auseinanderdividieren lassen. Eine respektvolle Auseinandersetzung über die Ziele und die Wege, wie wir sie erreichen wollen ist also Kern der sozialdemokratischen Politik.

Ich denke, dass es durchaus möglich ist, dass verschiedene Parteien unsere Interessen vertreten. Dann kann die Sympathie zur Geschichte und das Vertrauen zum Personal der jeweiligen Partei entscheidend sein.